Die Biogasanlage im Detail

Betreiber: Gut Beuchte Dienstleistungs GmbH
Oststraße 7 · 38315 Schladen / OT Beuchte

Telefon mobil: 0171 / 7112903

Standort: Marktteichweg · 38315 Schladen / OT Beuchte



Betriebsbereich


Silo
Auf den Siloplatten werden die Substrate bis zu ihrer Verwendung gelagert.

Feststoffeintrag und Annahmebehälter
Hier sind alle Anlagenkomponenten enthalten, die zur Zerkleinerung und Vermischung der Substrate benötigt werden. Die vorbehandelten Substrate werden dann in den Fermenter befördert.

Fermenter
Der Fermenter nimmt die frischen Substrate auf und dient der ersten Fermentationsstufe. Er besteht aus einem stehenden, isolierten Stahlbetonbehälter mit im Innenraum des Behälters montierten Rührwerken und Heizstäben. In dem Fermenter wird ca. 70 bis 80 % des Biogases erzeugt. Das Biogas wird in dem Gasspeicherdach gespeichert.

Nachgärer
Im Nächgärer findet die Nachvergärung statt. Der Nachgärer besteht aus einem stehenden, isolierten Stahlbetonbehälter mit im Innenraum des Behälters montierten Rührwerken und Heizstäben.
Das Biogas wird in dem Gasspeicherdach gespeichert.

Gärrestlager
In den Gärrestlagern findet die Endlagerung des vergorenen Substrates statt. Sie bestehen aus einem stehenden, isolierten Stahlbetonbehälter mit im Innenraum der Behälter montierten Rührwerken. Das Biogas wird in den Gasspeicherdächern gespeichert.

Technikgebäude und Container
Der Container beinhaltet alle Anlagenteile zur Erzeugung des elektrischen Stromes und der technischen Wärme (BHKW). Im Technikgebäude ist die gesamte Anlagensteuerung untergebracht. Das in dem Fermenter, dem Nachgärer und den Gärrestlagern produzierte und gespeicherte Biogas wird über Gasleitungen zu den BHKW geleitet.

Trafostation
Die Trafostation dient der Übergabe des durch das BHKW produzierten Stromes an den Stromversorger.

Notgasfackel
Im Falle eines Ausfalls des Blockheizkraftwerkes wird das produzierte Biogas über die Notgasfackel verbrannt, damit das Biogas nicht in die Athmosphäre gelangen kann.

Warmwasserspeicher
Der Warmwasserspeicher dient der Speicherung und späteren Abgabe der durch das BHKW produzierten Wärme.



Maßnahmen zur Gefahrenabwehr


Störfall
Ein Störfall ist ein Ereignis, wie z.B. eine Emission, ein Brand oder eine Explosion größeren Ausmaßes, das sich aus einer Störung des bestimmungsgemäßen Betriebs ergibt. Ein Störfall kann zu einer ernsten Gefahr oder zu Sachschäden führen. Außerdem sind an einem Störfall ein oder mehrere gefährliche Stoffe beteiligt. Eine ernste Gefahr ist in diesem Sinne eine Bedrohung von Menschenleben oder –Gesundheit und eine Schädigung der Umwelt (Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Atmosphäre), Kultur- oder Sachgütern. Der bestimmungsgemäße Betrieb ist der Betrieb, für den die Anlage technisch ausgelegt und von der zuständigen Behörde genehmigt ist.

Der Betriebsbereich der o.g. Biogasanlage unterliegt den Bestimmungen der Zwölften Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzes (Störfall-Verordnung – 12. BImSchV).

Bestätigung
Alle geforderten Informationen und Dokumente liegen der zuständigen Behörde vor: Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig (Ludwig-Winter-Str. 2 in 38120 Braunschweig). Ebenso unterliegt die Biogasanlage allen zurzeit gültigen und geltenden Normen und Regelwerken. Durch interne sowie externe Prüfungen und Wartungen wird ein sicherer Betrieb gewährleistet und ein möglicher Störfall auf ein Minimum reduziert.

Tätigkeiten im Betriebsbereich
Die Biogasanlage dient der Erzeugung von Biogas durch Vergärung von Biomasse. Als Biomasse werden nachwachsende Rohstoffe und tierische Exkremente eingesetzt. Das Substrat wird in die Behälter eingebracht und vergoren. Hierbei entsteht Biogas, das zum Blockheizkraftwerk geleitet und zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird. Als Nebenprodukt entsteht Gärrest, der als Dünger Verwendung findet.

Gefährliche Stoffe, von denen ein Störfall ausgehen könnte:
Durch die eben beschriebenen Tätigkeiten und Verfahrensschritte entsteht Biogas. Die Zusammensetzung variiert und ist abhängig von der Art sowie der Struktur der Ausgangssubstrate, dem verwendeten Anlagensystem, der Temperatur, der Verweilzeit und der Raumbelastung.
Grundsätzlich kann Biogas wie folgt charakterisiert werden:

  • 50 – 75 Vol.-% Methan CH4
  • 25 – 45 Vol.-% Kohlendioxid CO2
  • 0 – 2 Vol.-% Wasser H2O
  • 0 – 2 Vol.-% Stickstoff N2
  • 0 – 1 Vol.-% Wasserstoff H2
  • 0 – 2 Vol.-% Sauerstoff O2
  • 0 – 2 Vol.-% Schwefelwasserstoff H2S

Prinzipiell ist Biogas ein ungiftiges Gas, allerdings können erhöhte Schwefelwasserstoffkonzentrationen schädlich wirken. Gefahr besteht bei offener Flamme, denn ein ungünstiges Gas-Luft-Gemisch von 1:3 bis 1:12 erzeugt ein explosives Gasgemisch. Dann herrscht Explosionsgefahr. Durch entsprechende Verbote bzw. Verhalten aller auf der Anlage anwesenden Personen in den ausgewiesenen Bereichen wird die Gefahr einer Explosion ausgeschlossen.

Verhalten im Falle eines Störfalls / Warnung der Bevölkerung
Der Betreiber der o.g. Biogasanlage verständigt im Falle eines Störfalls alle hiervon in Kenntnis zu setzenden Instanzen. Diese sind in seinem Gefahren- und Alarmplan vermerkt. Je nach Störfall werden umgehend die Feuerwehr, die Polizei, der leitende Arzt, die untere Wasserbehörde, das staatliche Gewerbeaufsichtsamt und der Lohnunternehmer alarmiert. Für den Fall der Betroffenheit der Anwohner werden diese ebenfalls umgehend von den alarmierten Instanzen gewarnt und aus dem Gefahrenbereich verbracht.

Vor-Ort-Besichtigung und Überwachungsplan
Betriebe, die unter die Störfall-Verordnung (12. BImSchV) fallen, sind gemäß § 17 Abs. 2 StörfallV regelmäßig durch Vor-Ort-Besichtigungen von der zuständigen Behörde auf der Grundlage eines Überwachungsplanes nach § 17 Abs. 1 StörfallV zu überprüfen.
Der Überwachungsplan wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz erstellt und im Niedersächsischen Ministerialblatt Nr. 10/2017 vom 15.03.2017 veröffentlicht.
Die letzte Vor-Ort-Besichtigung dieses Betriebes durch das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig fand am 5. Juli 2023 statt.
Für weiterführende Informationen zur Vor-Ort-Besichtigung und über
den Zugang zu Umweltinformationen können Sie sich an das
Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig (Ludwig-Winter-Str. 2, 38120 Braunschweig; Telefonnummer 0531 35476-0;
E-Mail-Adresse: poststelle(at)gaa-bs.niedersachsen.de) wenden.


Verhalten im Notfall


Im Freien quer zum Wind laufen
Ausgetretenes Gas zieht mit der Windrichtung. Entfernen Sie sich von der
Gefahrenstelle so schnell wie möglich quer zum Wind .
Nicht im Gefahrenbereich verbleiben!

Rettung von Verletzten
Fordern Sie über den Notruf 112 Hilfe an und überlassen Sie die Rettung von Verletzten der Feuerwehr und den Rettungsdiensten.
Ohne entsprechende Ausrüstung besteht Lebensgefahr.

Kinder sofort ins Haus rufen
Dort sind sie unter Aufsicht und können nicht durch Unwissenheit falsch
reagieren.

Bleiben Sie im Haus
Geschlossene Gebäude bieten besseren Schutz als der Aufenthalt
im Freien.

Fenster und Türen dicht schließen
Türschwellen mit nassen Tüchern abdichten, damit möglichst wenig Außenluft eintreten kann. Wählen Sie einen Aufenthaltsraum ohne Heizungsanlage und Kaminfeuerstelle. Diese Räume haben in der Regel eine Außenluftansaugung.

Lautsprecherdurchsage beachten
Feuerwehr, Polizei und die von ihnen beauftragten Personen informieren
durch Lautsprecherdurchsagen über erforderliche Verhaltensregeln.
Folgen Sie unbedingt den Anweisungen.

Radio einschalten
Meldungen über einen Störfall, Verhaltensregeln und Entwarnungen
werden, falls notwendig, auch durch die regionale Rundfunkstation
bekanntgegeben.

Telefon nicht blockieren
Telefonieren Sie nur im Notfall. Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und
andere Stellen benötigen jede Telefonleitung zum Einleiten von
Rettungsmaßnahmen.

Letzte Änderung am 09.07.2023.